Das Hamburger Nachrichtenmagazin Spiegel sorgt traditionell für Bomben und Granaten gegen die liberal-konservativen Lagern deutscher Wahlkämpfe. Jetzt haben sie sich damit erneut blamiert.
Aktuell behaupten die Medienaktivisten an der Elbe, dass sich der Kanzlerkandidat Friedrich Merz als Honorarprofessor einer Schweizer Universität ganz fürchterlich blamiert hätte. Ungeprüft publiziert der Spiegel die Leserzuschrift, die da über ein Erlebnis vom Hörensagen plaudert.
Da hat der Spiegel allerdings am Faktenchecker gespart: Friedrich Merz war nie Honorarprofessor an der renommierten International Economics der Universität St. Gallen (HSG). Allerdings gab es dort einen Aluminus mit dem Namen Hans-Rudolf Merz. Das wäre jetzt eine Überraschung, sollte es sich nicht um eine Namensverwechslung handeln. Der Dozenten-Vater Hans-Rudolf Merz könnte zwar durchaus als eine ältere Version des Kanzlerkandidaten der CDU gehalten werden, hat mit ihm aber gänzlich nichts zu tun.
Die Anekdote, die da von irgendwelchen Eltern „mit Haltung“ von ihrem Sohn dem Spiegel erzählt wurde, könnte für den Beteiligten dennoch eine gewisse Peinlichkeit haben. Hätte die Redaktion des Spiegel einfach mal ein bisschen recherchiert, hätte man sich die Geschichte grundsätzlich sparen können. Der arme Herr Merz.