Warum nicht einmal in die Heimat von Asterix und Obelix – am besten gleich in das eine Dorf, das sich dem Zugriff Roms entzogen hat.

Natürlich ein fiktives Dorf – die Welt der Comics von René Goscinny und Albert Uderzo ist frei erfunden und verankert lediglich historische Bezüge in die Gesellschaft um 50 vor Christus. Aber es gibt auch andere Bezüge der Zeichner in die reale Welt. Hobbyarchäologen in Frankreich sind sich jetzt weitgehend sicher, das „echte“ Dorf von Asterix und Obelix gefunden zu haben. Dabei soll es sich um das Fischerdorf Erquy in der Bretagne handeln.

Überliefert worden soll die Tatsache, dass Zeichner Uderzo sich neben Paris auch ausgesprochen gut in der Bretagne ausgekannt hat. Tatsächlich scheint es eindeutige Bezüge der gezeichneten Welt zur echten Topografie zu geben, angeblich soll es im Ort sogar noch heute einen Steinmetz geben, der immer noch auf Hinkelsteine spezialisiert ist.

Äußerst auffällig ist jedoch die markante Küstenformation: eine dreizackige Felsenbucht vor der Küste Erquys, die genauso am ikonischen Rand der berühmten Lupe erscheint, auf der ersten Seite eines jeden Asterix-Abenteuer.


die markante Dreizack-Bucht

Es gibt aber auch noch andere Bezüge. So erinnert der Strand aus „Asterix im Land der Götter“ an den echten Strand am Cap de Erquy. Der Leuchtturm an der Mole von Erquy sieht fast so aus, wie der Leuchtturm aus „Die Trabantenstadt„. Das kann ja kein Zufall sein!
In einem Interview räumte Uderzo dann ein, sich durchaus von der Côtes d‘Armor bei Erquy inspiriert zu haben. Er kannte die Bretagne seit der Zeit deutscher Besatzung während des Zweiten Weltkriegs. Damals hielt er sich mit seinem Bruder in dieser Gegend vor Zwangsarbeitseinsatz versteckt.
Einige Zeit nach diesem Gespräch widerrief er aber wieder bewusste Bezüge zu dem realen Küstenort.

Neu ist aber, dass vor kurzem tatsächlich bei archäologischen Grabungen Spuren einer gallischen Siedlung entdeckt wurden – neben Grundmauern römischer Villen, was dann wieder nicht ganz zu den Comicgeschichten um Asterix und Obelix passt.

Ein Trost ist, dass neulich ein neuer Band, der 40. der antiken Comichelden, erschien: „die weisse Iris“ wurde, wie bereits schon die vorherigen fünf Bände zuvor, von Didier Conrad gezeichnet und, das ist ganz neu, von Fabrice Caro getextet. 2025 wird voraussichtlich der nächste Band erscheinen.