Instant-Payment
wird nur zögerlich umgesetzt
Instant-Payment-Überweisungen dauern nur wenige Sekunden, sind sicher und technisch ausgereift. Viele Deutsche Banken zögern jedoch mit der Einführung dieses kundenfreundlichen Verfahrens. Aus guten Gründen.
Eigentlich war die Entwicklung des Instant-Payment eine Antwort traditioneller Banken auf Paypal und andere Online-Zahlungsdienstleister.
Überweisungen für Banken bisher lukrativ
Eine Anfrage beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) und dem Bundesverband deutscher Banken (BdB) ergab Ernüchterndes. So müssen sich deutsche Bankkunden mit der Einführung sofortiger Überweisungen noch etwas gedulden und weiterhin Wartezeiten von bis zu fünf Tagen in Kauf nehmen. Solange dauert es in Einzelfällen, bis das Geld der Bankkunden von einem Konto auf das andere gewandert ist. Banken und Sparkassen haben bisher von den langen Überweisungsphasen lukrativ profitiert. Bei den Sparkassen in Deutschland soll es mit Instant Payment immerhin bereits diesen Sommer losgehen. Der einheitliche rechtliche Rahmen für Instant Payment besteht in Europa auch erst seit November 2017.
Augenhöhe mit Paypal & Co.
Diese Echtzeitüberweisung wurde von der Kreditwirtschaft als Antwort auf die ständig zunehmenden Angebote von Online-Bezahldiensten wie Paypal entwickelt. Dabei wird innerhalb von zehn Sekunden der Überweisungsbetrag auf dem Konto des Empfängers gutgeschrieben. Sogar länderübergreifend: Bis zu 15.000 Euro können zeitlich unbegrenzt in alle 34 Länder der „Single Euro Payments Area“ (SEPA) überwiesen werden. Allerdings müssen die Banken der Überweiser und Empfänger auch dem Instant-Payment-System angehören. Dazu zählen bisher jedoch nur wenige Anbieter.
Grundsätzlich freiwillig
Mit dem Eintritt der Sparkassen in dieses System werden ab Mitte des Jahres rund 50 Millionen Girokonten beim Instant Payment mitmachen. Der Bankenverband hält allerdings dagegen, dass die Voraussetzungen für das einheitliche Abwicklungssystem TIPS erst ab November 2018 zur Verfügung stehen. Erst zum Ende des kommenden Jahres wird damit gerechnet, dass auch den Kunden privater Banken Instant Payment zur Verfügung steht. Die uneinheitliche Teilnahme liegt daran, dass eine Teilnahme am Instant-Payment-System für alle Banken grundsätzlich freiwillig ist.