Am Anfang der Smooth-Eighties

SADE – „DIAMOND LIFE“

Im wahrsten Sinne des Wortes war ganz am Anfang der Smooth.
Als die britische Sängerin Sade Adu ihr Debüt-Album „Diamond Life“ im Spätsommer 1984 der Öffentlichkeit präsentierte, ahnte wohl keiner, dass mit diesem Werk der „Brit-Jazz“ der 80er eingeleitet wurde.
Viel zu gewöhnungsbedürftig entfaltete sich dieser neuer, zeitgemässe und chillige Sound in den Ohren der Hörer zwischen London und Berlin. Dennoch landete diese neue, wirklich stilprägende, später vom Mainstream auch als „Sophisti-Pop“ bezeichnete Musik wirklich langsam, dann aber gewaltig. Die coole schöne Sängerin Sade leitete ein neues Zeitalter ein.
Die aufkeimende Subkultur einer dritten Generation der Mods entdeckte diese Mischung aus Pop, Jazz und Soul für sich.
1983, vor genau vierzig Jahren, nahm Sade mit ihrer Band jenes schicksalhafte Demoband mit vier ersten Songs auf. Der erste Song „Smooth Operator“ zeigt deutlich, wo es langgehen sollte. Doch die jazzlastige Musik nicht gleich in die damalige Zeit passen. Anfang der Achtziger setzte die Londoner Plattenfirmen, bei denen Sade anklopfte, auf die aufkommende Elektro-Trends. Anfang der Achtziger begannen die goldenen Jahre von Mute-Records. Doch das Blatt wendete sich schnell.
Die These, dass nachdem die Zeitschrift The Face ein Coverfoto mit Sade veröffentlichte, erst ein Plattenvertrag angeboten wurde, ist höchst umstritten. Beweisbar überlieferte Tatsache ist jedoch, dass nach dem Konzert im Londoner Club Heavens die Epic Records einen Plattendeal aushandelten. Der Rest ist Geschichte.

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SADE – SMOOTH OPERATOR


Ihren populären, also massenbewussten Höhepunkte erlebte Sade 1986, als sie für den Mod-Kultfilm „Absolute Beginners“ den Song „Killer Blow“ beisteuerte, daneben dann auch im Film in der Rolle der Athene Duncannon mitwirkte. Ein subkultureller Kultfilm, der sich übrigens ganz und gar nicht wirtschaftlich rentierte und für die Produktionsfirma Goldcrest Films die letzte Produktion vor der Pleite sein sollte. Kunst für ein erlesenes Publikum, die sich langfristig auszahlte.
„Diamond Life“ befand sich alleine in Deutschland 77 Wochen auf Platz eins. Dabei ist anzumerken, dass in England nur der 2. Platz eingenommen werden konnte. Depeche Mode und andere Elektroniker beherrschten zu dieser Zeit sämtliche britische und irische Inseln.
Die neun Songs des Albums waren für Sade und zahlreichen weiteren Künstlern wegweisend. „Your Love is King“, „Hang on to your Love“, „Why Can’t We Live Together (Timmy Thomas)“ – Hymnen einer Epoche.
Für den Rolling Stone gehört das Album auf Platz 200 der „500 besten Alben aller Zeiten“. Ein Meilenstein aus der gemeinsamen Arbeit von Sade Ade und Stuart Matthewmen, eingespielt in nur sechs Wochen.


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Ein Kommentar

  1. Sade ist grossartig, auch heute. Kein Vergleich zur Madonna…

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